Die Zuckerkrankheit kann auf Dauer das Augenlicht kosten. Etwa 11 Prozent der Diabetespatienten haben Augenschäden, 0,3 Prozent aller Zuckerkranken erblinden. Ihre Sehkraft schwindet, weil winzige Adern im Körper verstopfen, die so genannten Kapillaren. Sie übergeben allen Organen, auch den Augen, Nährstoffe und Sauerstoff aus dem Blut. Zu viel Zucker im Blut lässt die Innenwände dieser kleinen Äderchen wachsen, sie werden dicker und gleichzeitig undicht, bis sie irgendwann ihren Dienst nicht mehr tun können.
Davon spüren Sie anfangs nichts. Doch mit der Zeit werden die Löcher in den Wänden der Kapillaren so groß, dass sie Stoffe durchlassen, die besser in der Blutbahn bleiben sollten: Rote Blutkörperchen und Eiweißstoffe marodieren nun durch den Augapfel. Je mehr Adern in der Netzhaut des Auges zerstört sind, desto heftiger wuchern neue Kapillaren. Denn das Auge versucht verzweifelt, sich zu ernähren. Dennoch nimmt die Sehschärfe immer mehr ab.
Denn die Äderchen wuchern überall, sogar in das Augeninnere, den Glaskörper. Diese neuen Gefäße können schnell einreißen. Dann strömt Blut in den Glaskörper und trübt die Sicht sehr stark. Die Wucherungen auf der Netzhaut können auch vernarben und an ihr zerren. Durch diesen Zug kann sich die Netzhaut sogar von der darunter liegenden Aderhaut lösen. Dann stirbt die Netzhaut ab, Blindheit ist die Folge.
Es kann auch passieren, dass Flüssigkeit und Blutkörperchen aus den leck geschlagenen Kapillaren an die Stelle des schärfsten Sehens gelangen, an die so genannte Makula. Sie liegt im Zentrum der Netzhaut und ist voller Sehzellen. Diese so genannte diabetische Makulopathie kann die Sehzellen zerstören und blind machen.