Angiopathie: Adern verstopfen


Ist der  Zuckergehalt des Blutesständig zu hoch, verstopfen die Blutbahnen. Die Adern können sich zwar auch bei Gesunden verschließen. Aber bei Menschen mit Diabetes passiert das viel früher, häufiger und stärker.
Zuerst werden die Wände der Blutbahnen immer dicker. Dann lagern sich Klumpen aus Kalk und Fett, so genannte Plaques, an den Innenwänden ab. Das macht die Adern an diesen Stellen enger, das Blut fließt daran nicht rauschend vorbei, sondern quetscht sich an dem Hindernis entlang. In der Folge fließt dort weniger Blut, das Gewebe und die Organe werden dann nicht gut mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt.
An den Plaques kann das Blut sogar gerinnen. Dann entstehen Blutgerinnsel, Thromben genannt. Sie lösen sich nicht wieder auf, sondern bleiben kleben und flattern wie Fetzen eine Weile im Blutstrom. Irgendwann reißen sie ab und schwimmen im Fluß eine Weile weiter, bis sie in einer kleinen, dünnen Ader stecken bleiben: Sie sind zu dick, um weiter zu kommen. Dann ist diese kleine Arterie mit dem Gerinnsel verstopft.

Blutgerinnsel blockieren die Adern

Davon kann im Laufe der Zeit das Gewebe absterben, das von der Arterie versorgt wird: Das Fleisch fault und muss amputiert werden. Bei Zuckerkranken werden aus diesem Grund im schlimmsten Fall Zehen oder Füße amputiert.
Lebensgefährlich wird's, wenn ein Blutgerinnsel lebenswichtige Adern verstopft. Dazu zählen die Blutbahnen, die das Herz mit Nahrung und Sauerstoff versorgen: die so genannten Herzkranzgefäße. Dann droht ein Herzinfarkt. Auch die Adern, die das Hirn mit allem Wichtigen beliefern, sind lebensnotwendig. Verstopft eine Hirnarterie oder die Halsschlagader, kann das zum Schlaganfall führen.
Zucker greift auf Dauer aber auch winzige Adern an, die so genannten Kapillaren. Diese wahnsinnig kleinen Blutbahnen übergeben allen Organen die Nährstoffe und den Sauerstoff. Schäden an den Kapillaren können zu verschiedenen Folgekrankheiten führen, zum Beispiel zu Nierenversagen oder zu Sehstörungen.